, Camenzind Daniela
Ralph Lüthy gewinnt Schwingfest in Tacoma USA
Die Schwingtradition wird nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland gefeiert und gelebt. So finden unteranderem in Amerika diverse Schwingfeste statt. Letztes Wochenende wurden der traditionelle Schweizer Kampfsport in Tacoma ausgetragen. Mit dabei war der Küssnachter Ralph Lüthy, der sich am Ende des Tages mit vier gewonnenen Gängen als Festsieger feiern lassen durfte.
Schwingen gilt neben dem Hornussen und dem Steinstossen als inoffizieller Nationalsport der Schweiz. Die Schwingfeste oder auch «Schwinget» genannt gelten nicht nur als sportliche Wettkämpfe, sondern auch als gesellschaftliches Ereignis, bei dem Sport, Tradition und Brauchtum bei gemütlichem Zusammensein vereint wird. Dieser typisch schweizerische Sport wird aber auch weit über die Landesgrenze hinaus zelebriert. So finden während der Schwingsaison unteranderem in den USA fast ein Duzend Schwingfeste statt. Der Dachverband der amerikanischen Schwingszene nennt sich West Coast Swiss Association und zählt diverse Untervereine aus verschiedensten Regionen. Viele deren Vereine wurden ursprünglich von ausgewanderten Schweizer gegründet und werden teils schon seit bald 100 Jahren gepflegt. Immer wieder sind Schweizer Schwinger an diesen Schwingfesten zu Gast und bestärken diese Tradition. Auch als Zuschauer ist man an diesen Anlässen herzlich willkommen und kann fern ab von zuhause ein Stückchen Schweiz erleben.
Küssnachter Triumph in Tacoma
Am vergangenen Wochenende fand das «96. Fall Schwingfest 2024» vom Swiss Sportsmen’s Club of Tacoma statt. Mit dabei war Ralph Lüthy der ehemalige Aktivschwinger des Schwingklub Küssnachts. Nach seinem Karriere Ende am Schwyzer Kantonalen Schwingfest vor eineinhalb Jahren, bestreitet der Küssnachter noch gelegentlich Schwingfeste in Amerika. Dass er sich mit den dortigen Schwingern alleweil noch messen kann, bewies Lüthy vor rund 1000 Zuschauer souverän. Mit vier gewonnenen und zwei gestellten Gängen konnte er das Fest für sich entscheiden und holte sich am Ende des Tages den verdiente Festsieg. Im Anschwinget sowie auch im Schlussgang stand ihm der nominierte Schwinger Brendon Spahr gegenüber. Spahr hat in diesem Jahr auch Schwingfeste in der Schweiz bestritten und verpasste unteranderem am Schwyzer Kantonalen Schwingfest in Galgenen die Kranzränge nur um wenige Punkte. Gegen den kräftigen Schwingveteran aus der Schweiz, blieb Spahr in Tacoma aber keine Chance. In beiden Gängen wurde er von Lüthy ins Sägemehl gebettet und reihte sich schlussendlich auf dem dritten Schlussrang ein. Traditionell wird der Sieger in der Arena auf den Schultern getragen und so wird auch am 96. Fall Schwingfest der 37- jährige aus Küssnacht von den Zuschauern gefeiert. Im Anschluss folgten die Siegerehrung und die Krönung mit dem ersehnten Eichenlaub. Etwas anders als in der Schweiz, bestimmen hier die Schwinger ihre Ehrendamen selbst. So liess sich Lüthy seinen goldenen Kranz von seiner Ehrendame und Verlobten Nadine Suter aufsetzen.
Das Fest wurde noch feierlich mit Tanz und Musik ausgeklungen und das eine oder andere Ländlermusik Stück unterstrich die Schwingfestatmosphäre.
Lüthy, der an diesem Schwingfest nochmals richtig aus den Reserven gelockt wurde, geniesst die Teilnahme an den Schwingfesten in den Staaten. Zum einen ist an diesen Festen die Freude an Schweizer Besuch riesig und zum anderen ermöglicht es dem ehemaligen Aktivschwinger wieder einmal seine Kräfte im Sägemehl zu messen. Der ursprüngliche Weggiser ist seit seinem Karriereende dem Schwingklub Küssnacht als Vorstandsmitglied erhalten geblieben und seit einem Jahr unterstützt er die Küssnachter Aktivschwinger als Technischer Leiter. Obwohl er selbst in der Schweiz keine Schwingfeste mehr bestreitet, ist er nun an der Seite der Küssnachter Schwinger nicht mehr «Im», sondern am Rande des Sägemehlrings noch an einigen Schwingfesten anzutreffen.